Häufige Fragen zu vorgeburtlichen Erkrankungen und Therapien

Hier finden Sie die häufigsten Fragen rund ums Thema vorgeburtliche Erkrankungen

Wann ist ein vorgeburtlicher Eingriff sinnvoll und technisch möglich?

Ob eine Operation an Ihrem ungeborenen Kind sinnvoll ist, kann meistens erst nach einer ausführlichen Ultraschalluntersuchung durch speziell ausgebildete Ultraschallspezialisten (DEGUM Stufe II oder III) oder speziell fortgebildete Kinderärzte entschieden werden. Das geschieht oft noch nicht bei der Verdachts- oder Erstdiagnose in einer nicht spezialisierten Frauenarztpraxis. Setzen Sie sich daher bei unklaren Diagnosen, aber auch bei sicheren Diagnosen umgehend mit einem Spezialzentrum in Verbindung. Nur hier können Sie auch in Erfahrung bringen, ob eine vorgeburtliche Operation in Ihrem speziellen Fall angezeigt und/oder technisch überhaupt durchführbar ist.

Ziele vorgeburtlicher Eingriffe

Ziel der meisten vorgeburtlichen Eingriffe ist es, eine für das vorgeburtliche Überleben ausreichend gute Kreißlaufsituation oder einen für die zukünftige Lungen-, Herz- oder Nierenfunktion ausreichend guten Funktionserhalt dieser Organe zu sichern.
Zur Erreichung der Ziele vorgeburtlicher Eingriffe sind häufig minimal-invasive Behandlungen, welche keine Eröffnung von Mutterbauch und Gebärmutter erfordern (“offene Fetalchirurgie”), zu bevorzugen. Für das gesamte Spektrum aktuell vorgeburtlich behandelter Erkrankungen gibt es heutzutage minimal-invasive Behandlungsmethoden. Diese sind inzwischen mehr als 2000 mal in Deutschland angewendet worden. Mit der hochinvasiven offenen Fetalchirurgie gibt es dagegen hierzulande kaum praktische Erfahrungen. Das Verfahren wurde erstmals am Universitätsklinikum Heidelberg im Sommer 2016 zur Therapie eines Ungeborenen mit Spina bifida verwendet.

Muss mein Kind auch nach der Geburt weiter behandelt werden?

Abgesehen von Zwillingserkrankungen müssen die meisten vorgeburtlich, wegen Organfehlbildungen (z.B. Lunge, Nieren) oder einem offenen Rücken, erkrankten Kinder, auch nach der Geburt noch operiert werden.

Wo kann ich mich untersuchen, beraten und behandeln lassen?

In Deutschland gibt es nur wenige Zentren oder Pränatalpraxen, die vorgeburtliche Therapien an ungeborenen Kindern anbieten. Nur drei Zentren (DZFT, Uni Bonn, Hamburg) sind besonders spezialisiert. Hier informieren wir Sie, je nach Erkrankung, über Zentren in Ihrer Nähe und wichtige Informationen, worauf Sie achten sollten.

Haben Sie noch weitere Fragen? Dann schreiben Sie uns Ihre Fragean hilfe@bfvek.de