Carlo hat im Rahmen pränataler Untersuchungen die Diagnose Amnionbandsyndrom / amniotisches Bandsyndrom erhalten.

In einer Nacht vom Samstag auf Sonntag fuhr ich wegen Schmerzen im Bauch in die Notaufnahme des örtlichen Kreiskrankenhauses. Ich befand mich in der 29. SSW. Die bisherigen Befunde meines Frauenarztes hatten keine Auffälligkeiten gezeigt. Bis auf einen kurzen Krankenhaus-Aufenthalt zur Beobachtung wegen Blutungen in der frühen Schwangerschaft hatte es bisher keine weiteren Komplikationen gegeben. Da ich aber nach meinem ersten Kind mehrere Fehlgeburten hatte, war ich besonders angespannt. Die Ursache der Bauchschmerzen konnte nicht geklärt werden, der Arzt fand jedoch bei der Untersuchung ein Amnionband und nahm an, dass ich schon das Amnionband-Syndrom kennen würde.

Da mir meine Frauenärzte das bisher nicht mitgeteilt hatten, ging ich davon aus, dass das Band entweder erst entstanden sein müsste oder bisher auf dem Ultraschall nicht sichtbar gewesen war. Der Arzt im Krankenhaus musste selbst nachschlagen, weshalb ich dachte, ein Amnionband sei etwas sehr Seltenes und meine Frauenärzte könnten mir diesbezüglich auch nicht weiterhelfen. Daher recherchierte mein Mann im Internet. Dort stieß er auf das DZFT und auf Dr. Thomas Kohl. Noch am Sonntag riefen wir beim DZFT an, in der Hoffnung, zumindest auf einen Anrufbeantworter sprechen zu können. Doch schon nach 10 Minuten rief uns Dr. Kohl zurück. Er ließ sich alles genau schildern und gab uns schon für den nächsten Tag einen Termin im DZFT.  

Bei der Untersuchung in Mannheim stellte er fest, dass mit unserem Kind zwar alles in Ordnung sei, das Amnionband aber trotzdem gefährlich werden könnte. In der linken Uterushälfte befand sich ein Amnionband mit fehlender Anheftung eines kleinen, normal durchbluteten Plazentaanteils. Es bestand deshalb die Gefahr, dass es zu inneren Blutungen und zur weiteren Ablösung der Plazenta kommen könnte, wenn das Kind am Amnionband ziehen würde. Über weitere Maßnahmen wollte sich Dr. Kohl noch mit seinen Kollegen beraten und uns dann Bescheid geben. Vorerst empfahl er eine engmaschigere (wöchentliche) Überwachung durch den örtlichen Frauenarzt.

Beim nächsten Frauenarzttermin am Ende derselben Woche erfuhr ich dann, dass meine Ärzte schon länger wussten, dass ich ein Amnionband habe, es mir aber nicht sagen wollten, um mich nicht zu beunruhigen, da so ein Band meistens nicht gefährlich sei. Diese Mitteilung hat mich schockiert, da ich bis zu diesem Zeitpunkt davon ausging, dass mir meine Ärzte alle Diagnosen mitteilen würden. Auch die Tatsache, dass mich die Ärzte aufgrund des Bands in den vergangenen Wochen nicht öfter untersucht hatten, erschütterte das Vertrauen in die örtlichen Frauenärzte stark. Dr. Kohl bot sofort an, sich mit meinen Frauenärzten zu beraten, was aber leider nicht zustande kam. Außerdem wurde von einer meiner behandelnden Ärztinnen abgestritten, dass das Amnionband überhaupt ein Problem darstelle.

Bereits kurze Zeit später meldete sich Dr. Kohl wieder bei uns und empfahl nach Rücksprache mit seinen Fachkollegen eine minimalinvasive OP. Diese fand in der 31. SSW statt und verlief erfolgreich. Da aber Geburtswehen weiterhin problematisch werden konnten, wurde eine Entbindung per Kaiserschnitt bereits in der 36. SSW ins Auge gefasst. Die Zeit bis zur Entbindung war für uns sehr belastend. Wir hatten permanent Angst, dass es zu einer frühzeitigen Geburt mit Komplikationen kommen könnte. Doch glücklicherweise fand die Entbindung, wie geplant, in der 36. SSW statt. Carlo war da! Und wir waren sehr glücklich und dankbar!

Obwohl die letzte Phase der Schwangerschaft und die vier Wochen nach der Entbindung, in denen Carlo aufgrund von Startschwierigkeiten in der Neonatologie in Mannheim verbringen musste, für uns eine schwere Zeit waren, sind wir sehr dankbar für die medizinisch und menschlich weit über das gewohnte Maß hinausgehende Betreuung durch Herrn Dr. Kohl. Er hat mich immer – auch mit unbegründeten Ängsten – als Menschen wahr- und ernst genommen und stets versucht, auf meine Ängste einzugehen. Er war für mich immer (!) erreichbar, nahm sich die Zeit, mir meine Fragen zu beantworten und hat in allen medizinischen Schritten für Transparenz gesorgt.

Wir hoffen, dass unser Bericht dazu beträgt, dass auch andere Schwangere mit Amnionband-Syndrom rechtzeitig Hilfe bei Spezialisten wie Dr. Kohl suchen.

Carlos Eltern sind Teil des Patenprogramms des BFVEK e.V. und freuen sich über Ihre Kontaktanfragen mit unserem Online-Formular.

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Unsere Paten sind Familien, die in der selben Situation waren wie Sie. Die Paten stehen Ihnen für einen Austausch über das jeweilige Krankheitsbild, über Erfahrungen vor und nach der Geburt sowie ihre persönlichen Entscheidungswege zur Verfügung. Somit können Sie besser den idealen Weg für Ihre eigene Familie finden.